Kissingen im Jahr 1866

1866 entlud sich der lange schwelende Konflikt zwischen Preußen und Österreich in einem blutigen „Deutschen Bruderkampf“. Die süddeutschen Mittelstaaten, darunter auch Bayern, stellten sich auf die Seite Wiens.

Die militärische Entscheidung des Krieges fiel auf den Schlachtfeldern bei Königgrätz in Böhmen, doch warf die österreichische Niederlage ihren blutigen Schatten auch auf Bayern. Der Oberbefehlshaber der bayerischen Armee, Prinz Carl von Bayern, sah sich nach der Kapitulation der süddeutschen Bundestruppen bei Langensalza und durch das schnelle Vordringen der Preußen zum Rückzug gezwungen.
In und um Kissingen wurden bayerische Einheiten in Verteidigungsstellung gebracht; hier kam es am 10. Juli 1866 im Verlauf des Mainfeldzugs zum Kampf zwischen bayerischen und preußischen Verbänden – mit vielen Toten und Verwundeten unter den Soldaten und weitreichenden Folgen für die Stadt und das Militärwesen im allgemeinen.

Am 28. Juli 1866 schloss Bayern einen Waffenstillstand und am 22. August ein Friedensabkommen mit Preußen; am 23. August 1866 schließlich fand der Deutsche Krieg, der letzte Krieg unter den deutschen Territorialstaaten, im Frieden von Prag sein definitives Ende. Preußen ging als Sieger hervor.

Bis heute haben sich Spuren der Kämpfe vom 10. Juli 1866 in Bad Kissingen erhalten, darunter eine Fülle von Denkmälern und Grabstätten.

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